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Fotos von Schiffshebwerken in Belgien
Im Einzelnen: Schiffshebewerk, Ronquiéres, Strépy-Thieu und Canal du Centre
Zur Abwechslung gibt es hier jetzt einmal etwas völlig anderes. Ich möchte hier einmal zeigen, was
man so alles anstellen kann, um Schiffe über den Berg zu schleppen. Beispiele gibt es ja schon viele
und länger, wir in Deutschland haben hier ja auch eine gewisse Tradition, man denke nur einmal an
die Versuche zu Zeiten Karls des Großen die Wasserscheide zwischen Rhein und Donau zu überwinden. Aber
darüber berichte ich an anderer Stelle, hier kommt jetzt etwas völlig Gigantisches, nämlich belgische Schiffshebewerke.
Um die in der Wallonie geförderte Kohle über Maas und Schelde ans Meer transportieren zu können
hat man Mitte des 19. Jhdts. begonnen den Canal du Centre zu planen. Hauptproblem waren die 66 Meter
Höhenunterschied zwischen Houdeng-Goegnies und Thieu, das man dann mittels vier Schiffshebewerken zu beseitigen
vorhatte. Hebewerk Nr. 1 war 1888 fertig, dann ging es wegen der hohen Kosten nicht so richtig weiter, bis er
dann parodoxerweise unter den Deutschen im Ersten Weltkrieg fertiggestellt wurde, da war es dann schon 1917.
Die vier Schiffshebewerke gehören heute zum Weltkulturerbe und haben keine große Bedeutung mehr. Schuld daran ist
das 2002 fertiggestellte Hebewerk von Strépy-Thieu, das den Hebevorgang in einem Rutsch erledigt, d.h., es hebt
bis zu 1350 Tonnen schwere Schiffe 73 Meter in die Höhe. Das ist ein Superlativ und so steht es auch in der
Landschaft herum, als Superlativ, gigantisch, groß wie die Cheopspyramide. Unten fahren die Schiffe in eine Gruft,
dann geht es per Aufzug 70 Meter hinauf und oben schippern sie dann über eine Brücke gegen die untergehende
Sonne (ungefähr, so ähnlich).
Aber es geht noch Gigantischer. Bei Ronquiéres habe sie eine andere Technik ausprobiert. Am Kanal Charleroi-Brüssel
werden 68 Höhenmeter mittels einer schiefen Ebene überwunden und das seit 1968. Das sieht aus wie eine überdimensionierte
Eisenbahn, die Schiffe werden auf Schienen den Berg hinaufgezogen, bzw. heruntergelassen, 1350 Tonnen benötigen 90 Minuten
für eine Strecke von 1432 Meter.
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