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Cape Wrath Trail von Fort William zum Cape Wrath
Unterwegs in den Highlands. Empfehlungen
Orientierung
Die Orientierung ist im Übrigen ziemlich einfach, ein Verlaufen kaum möglich. Man baut morgens
sein Zelt ab (nass), das fast immer irgendwo in Meeresnähe steht, zumindest auf Meereshöhe,
steigt bergauf, bis man den Himmel erreicht hat, und steigt dann wieder ab bis auf Meereshöhe.
Ist ziemlich einfach. Schwierig ist es einen Zeltplatz zu finden, ist kaum zu glauben, ist
aber so. Das liegt wiederum am Moor, man möchte sein Zelt dort halt nicht hinein stellen. Es gibt
auch keine vernünftige Strategie, wann man sein Zelt aufstellen soll, manchmal haben wir uns geärgert,
dass wir den schönen Platz mittags um zwei nicht genommen haben und sind abends um acht immer
noch herumgelichtert in der Hoffnung, einen schönen Platz zu finden.
Flussdurchquerungen in den Highlands
Es gibt noch eine Besonderheit, es gibt nämlich zuwenig Brücken in Schottland. d.h., nicht über
jeden Fluss, den der Trail kreuzt, geht eine Brücke, in anderen Worten, man muss so durch. Die
meisten Durchquerungen sind harmlos, aber je nach Häßlichkeit des Regens stehen die Flüsse
ordentlich hoch. Wir waren dabei, wie jemand aus einer entgegenkommnden Gruppe bei der Überquerung
eine Flusses seine Schuhe Neptun geopfert hat. Das Opfer hat sofort gewirkt, es hat aufgehört
zu regnen, die Schuhe waren aber mittlerweile im Atlantik und der Kollege barfuß. Barfuß zwei Tage
von der Zivilisation entfernt ist nicht lustig. Wir haben ihm Wandersandalen gegeben und ihn mitgenommen.
Ein kleiner Tipp: Es schadet nicht, wenn einer ohne Gepäck erst einmal vorgeht und die beste Möglichkeit
sucht, es schadet auch nicht erst einmal die Schuhe trocken hinüber zu bringen und ein zweites 'mal zu
gehen, um das Gepäck hinüber zu bringen. Hat sich alles bewährt, von uns hat keiner im Fluss gelegen.
Empfehlenswerte Ausrüstung
Ich sage dann noch ein paar Worte zur Ausrüstung, bevor man sich auf den Weg machen sollte. Wer auf den
Cape Wrath Trail geht, begibt sich in eine Materialschlacht, im Grossen und Ganzen hat die
Unternehmung durchaus Expeditionscharakter. Dinge, die sein müssen, wenn man Spass haben möchte:
- Regenjacke, so dicht wie möglich, sie muss dicht sein, nicht dichtimprägniert.
- dito Regenhose, dichtimprägniert ist eine nette Vorstellung, funktioniert aber nicht..
- Schuhe, so hoch wie geht, sonst schwappt das Wasser ober 'rein, Gamaschen sind kein Luxus
- Wandersandalen (Teva's). Wer die nicht hat und barfuß durch den Fluss geht, hat gleich einen
Vertrag mit Neptun.
- Stöcke, siehe Wandersandalen, Der Fluss hat Strömung und ohne Stöcke sieht man im Fluss richtig
schlecht aus. Nicht vergessen, der Rucksack hinten drauf hat seine 20 Kilo Gewicht. Noch ein Aspekt
für Stöckehasser: Vier Beine kommen leichter durchs Moor als zwei.
- Zelt, Windstärke 10 ist keine Seltenheit, so ein Mount Everest Basislager Dingens ist nicht
die verkehrteste Entscheidung.
- Eine regendichte Hülle für den Rucksack = trockene Unterhosen.
Ansonsten die üblichen Dinge, Rucksack, Stirnlampe, Apotheke, Verpflegung für mindestens (!) fünf Tage,
der Trail geht durch völlig unbewohntes Gebiet - tagelang.
Ach ja, für viele eine ganz schlimme Nachricht: Handy geht meistens nicht.
Zum Troste. Es gibt auch Sonnentage und die Landschaft ist überwältigend, der Weg oder Nichtweg
ein Riesenerlebnis und hinterher bereut man keine Minute und man möchte gleich wieder hin.
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